Eventuell können auch "kalte" Lötstellen ein Funktionieren der Schaltung verhindern. Zu erkennen ist so eine "kalte" Lötstelle an ihrer matten Oberfläche. Wenn also eine Lötstelle nicht schön silbrig glänzend ist, dann bitte nochmal nachlöten.
Jeder von euch kennt es wohl und einige besitzen sicher auch ein solches. Die Rede ist von einem Steckernetzteil.
Zumeist irgendwo mitgenommen, weil es doch so preiswert auf einen Kunden wartete. Zu Hause angekommen, stellt man dann fest, daß das vermeintliche Schnäppchen eher ein Reinfall war, weil die angegebene Spannung nicht so ganz der tatsächlich vorhandenen entspricht und somit das ein oder andere Gerät aufraucht. Oder falls man vorsorglich eine geringere Spannung eingestellt hat und man das Teil dann trotzdem in die Ecke feuert, weil der jetzt stationäre Walkman fürchterlich am Brummen ist.
Na, kommt euch das bekannt vor? Dann habe ich was für euch.
Wir wollen solch ein Steckernetzteil umfunktionieren in ein Gerät, was wir für unsere Schaltungen benutzen können oder das dann für andere Zwecke zur Verfügung steht.
Dazu seht euch aber bitte vorher unbedingt nochmal die Bauteilseite über den Spannungsregler an.
Schaltplan und Erklärung:
Fangen wir mir der Diode D1 an. Die kennt ihr sicher schon, die "Dummheitsdiode". Diesmal aber eine 1N4001, die bis zu 1 Ampere leiten kann.
Der Elektrolyt-Kondensator C1 (1000 µF) dient als Puffer-Elko, um die "Wellen" zu glätten. Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Gleichrichter-Seite. Die beiden Kondensatoren C3 und C4 sind kleine Keramik-Kondensatoren mit jeweils 100 nF und verhindern, daß das IC (7805) anfängt zu schwingen.
Diese beiden Kondensatoren sollten demnach auch so nah wie möglich an das IC gelötet werden. Der Elektrolyt-Kondensator C2 (100 µF) sorgt nochmal für eine Glättung der Ausgangsspannung. Und der Widerstand R1 sowie die Diode LED1 dienen als Funktionskontrolle.
Soweit so gut. Kommen wir nun zu der Drahtbrücke DR und den beiden rot markierten Punkten A und B.
Setzen wir die Drahtbrücke ein, so erhalten wir eine Ausgangsspannung von 5 Volt, was ja auch logisch erscheint, denn wir haben ja einen 7805 als Spannungsregler eingesetzt.
Nun könnte es aber auch sein, daß wir nicht 5 Volt als Ausgangsspannung benötigen, sondern 6, 7, 8, 9
oder 10 Volt. Und genau hier kommt der nebenstehende Trick zum Einsatz. Wenn wir nämlich zwischen die beiden Punkte (A und B) Dioden einfügen, so erhöhen wir die Ausgangsspannung um 0,6 bis 0,7 Volt pro Diode. Mit anderen Worten: fügen wir 2 Dioden ein, so erhalten wir ca. 6,4 Volt. Bei 3 Dioden wären es ca. 7,1 Volt, bei 4 Dioden 7,8 Volt und so weiter.
Möglich wäre auch der Einsatz von Z-Dioden, die ja auch in unterschiedlichen Spannungen verfügbar sind. Nur müßt ihr dann darauf achten, daß diese in Sperrichtung betrieben werden (Kathode nach Punkt A).
Aber warum ist das eigentlich so? Nun, das liegt daran, daß das IC davon ausgeht, daß der mittlere Anschluß an Masse liegt. Wenn wir nun die Masse etwas positiver machen, so "rechnet" das IC mit dieser virtuellen Masse und als Folge dessen erhöht sich die Spannung zwischen der echten Masse und der Plusleitung. Ein kleiner Trick, der gern benutzt wird wenn kein passendes Spannungsregler-IC
verfügbar ist.
Die ganz Findigen unter euch, können ja auch einen Stufenschalter (z.B.: 6-fach) mit mehreren Dioden bestücken und so zwischen den verschiedenen Spannungen umschalten.
Wobei wir immer beachten müssen, daß die Eingangsspannung stets um ca. 3 Volt größer als die gewünschte Ausgangsspannung sein muß. Für die meisten Steckernetzteile bedeutet das, daß wir über ca.
10 Volt nicht hinaus kommen können, weil nur ca. 12 Volt zur Verfügung stehen.
Falls ihr aber eine höhere, stabilisierte Spannung benötigt, so müßt ihr auf ein späteres Projekt warten, wo wir uns mit einem noch universelleren Netzteil beschäftigen wollen. Für die meisten Einsatzbereiche reicht die vorgestellte Schaltung allerdings aus.
Die Schaltung baut ihr am besten wieder auf ein Stück Lochraster-Platine auf und könnt es anschließend noch in ein Gehäuse einbauen. Achja, die Anschlußbelegung für das Spannungsregler-IC findet ihr auf der entsprechenden Bauteile-Seite.
Der Anschluß des Steckernetzteils geschieht am besten folgendermaßen:
● das Kabel vom Steckernetzteil in der Mitte durchtrennen.
● die Drähte abisolieren und an die entsprechenden Punkte in der Schaltung anlöten (richtige Polung beachten).
● auch beim abgehenden Kabel auf die richtige Polung achten, wenn nicht der Mehrfachstecker ein umpolen ermöglicht.
● den Schalter am Steckernetzteil auf ca. 3 Volt über der gewünschten Ausgangsspannung einstellen.
● Steckernetzteil in die Steckdose. Jetzt muß die LED leuchten.
● Als abschließenden Test die Ausgangsspannung nachmessen.
Einkaufsliste:
● 1 Lochrasterplatine mit Lötstreifen
● 1 Spannungsregler-IC (7805)
● 1 Diode (1N4001)
● 1 Elektrolyt-Kondensator (1000 µF, 30 V)
● 1 Elektrolyt-Kondensator (100 µF, 16 V)
● 2 Keramik-Kondensatoren (je 100 nF)
● 1 Widerstand (470 Ohm, 1/4 Watt)
● 1 Leuchtdiode rot/grün/gelb (egal)
● x Dioden vom Typ 1N4148 (je nach Spannung)
Die übrigen Dinge, wie Aufbau, Inbetriebnahme, etc. kann ich mir inzwischen wohl sparen. Das sollte doch mittlerweile "ins Blut übergegangen sein". :-)
In diesem Kapitel wollen wie ein Codeschloß bauen. Ganz praktisch, wenn man ein oder mehrere Geräte nur dann ein- bzw. ausschalten kann, wenn man den entsprechenden Code kennt.
Wobei es bei dieser Schaltung zwei Einschränkungen gibt:
● Der vierstellige Code sollte keine doppelten Zahlen direkt hintereinander enthalten. (z.B. 4493, 3551 oder ähnliche)
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Der Code gilt nur fürs Ein- oder Ausschalten, nicht beides möglich. Das heißt, daß bei Eingabe des Codes das Gerät ein- und beim Drücken einer beliebigen anderen, nicht zum Code gehörigen, Taste ausgeschaltet wird.
Diese Einschränkungen dienen dazu die Schaltung nicht zu komplex werden zu lassen. Ich denke aber, daß wir mit diesen Einschränkungen leben können, zumal sie ja nicht so gravierend sind.
Schaltplan und Erklärung:
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